Neue Arup-Studie skizziert das „Labor von morgen“

Die zunehmende Digitalisierung, neue Kollaborationen und ein verschärfter Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte verändern die internationale Forschungslandschaft nachhaltig.

Neue Arup-Studie skizziert das "Labor von morgen"

Arup-Studie skizziert das Labor der Zukunft (Bildquelle: Arup)

Berlin, 4. Oktober 2018 – Das weltweit tätige Planungs- und Beratungsunternehmen Arup hat in seiner Studie „Future of Labs“ die wichtigsten Trends identifiziert, die die Zukunft wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen bestimmen. Mit der zunehmenden Spezialisierung der Wissenschaft steigt der Bedarf an interdisziplinärer Forschung und dafür dienlichen Kollaborationen. Infolgedessen wird sich neben den traditionellen Forschungseinrichtungen eine neue Generation von Forschungsinstituten wie Inkubatorzentren, DIY Hubs und Living Labs in den Innenstädten etablieren. Diese suchen Kollaborationen mit der Wirtschaft und weiteren Forschungseinrichtungen und beziehen oft auch die Städte und ihre Bevölkerung mit ein. Damit findet wissenschaftliche Forschung nicht mehr ausschließlich in abgegrenzten und abgesicherten Räumen statt, sondern wird zu einem Teil der Gesellschaft.

Der ansteigende Bedarf an interdisziplinären Kollaborationen wird die Gestaltung der Räume, in denen Forschung stattfindet, maßgeblich beeinflussen. Über reine Funktionalität hinausgehend gewinnen die Bedürfnisse der Forscher – ihre Nutzererfahrung und ihr Wohlbefinden – zunehmend an Bedeutung.

Die Ansprüche an Forschungseinrichtungen werden komplexer
„Um für diese neuentstehende Forschungslandschaft intelligente Laborkonzepte zu entwickeln, die die Bedürfnisse der wissenschaftlichen Forschung und der dort tätigen Menschen bestmöglich unterstützen, müssen wir das Ausmaß dieses speziellen Ökosystems und die damit einhergehenden komplexen Wechselwirkungen zwischen Menschen, Räumen und Kontexten verstehen. Es geht weit über die physischen Räume der Forschungseinrichtungen hinaus. Es umfasst unter anderen die Menschen, die die Forschung ermöglichen, die Orte, an denen wissenschaftliche Entdeckungen stattfinden, und die Infrastruktur, die zur Entwicklung von Innovationen erforderlich sind“, erläutert Dr. Gereon Uerz, Leiter Foresight Europe bei Arup.

Arbeitsumgebungen werden flexibler und laden zu Interaktionen ein
Innovative Forschungseinrichtungen müssen ein breites Spektrum an hochspezialisierten und multidisziplinären Aktivitäten ermöglichen und zudem zu Interaktionen einladen. Neben der Funktionalität der Räumlichkeiten gewinnen die individuellen Bedürfnisse der Forschenden an Bedeutung. Im Trend sind modulare Gebäude, deren Nutzungen sich nach Bedarf verändern lassen. Dabei werden die Forschungsinstitute zunehmend wie Büros gestaltet. Neben aktivitätsbasierten Arbeitsbereichen mit Cloud Labs gibt es Ruhezonen, die konzentriertes Arbeiten gewährleisten. Hinzu kommen Gemeinschaftsflächen im Innen- und Außenbereich, darunter auch DIY Labs. Es werden vermehrt Plug-and-Play Räume konzipiert. Diese bieten eine Vielzahl von Aktivitäten und können an sich verändernde Nutzerbedürfnisse angepasst werden.

Digitalisierung und Interdisziplinarität führen zu neuen Arbeitsweisen
Digitale Technologien darunter künstliche Intelligenz und Robotik sowie die Automatisierung und Cloud Computing verändern die Art und Weise, wie geforscht wird. Viele Arbeitsabläufe können automatisiert werden, so dass Forscher künftig weniger Zeit mit traditionellen Labortätigkeiten verbringen werden. Open Source Tools bieten dabei einen besseren Zugang zu wissenschaftlichen Daten und Erkenntnissen und können auch die engagierte Öffentlichkeit in den wissenschaftlichen Prozess einbinden. Das Labor von morgen wird ein Cluster gleichgesinnter Organisationen an unterschiedlichen Standorten sein.

Die traditionellen Forschungseinrichtungen in Vorstädten und ländlichen Regionen haben auch weiterhin Bestand. Sie werden mit neuen Arbeits-, Wohn- und Freizeitflächen ausgestattet, die mehr Interaktionen mit Kollegen, Kollaborationspartnern und der Öffentlichkeit erlauben.

„Future of Labs“ ist Teil einer Reihe von Publikationen, die Zukunftsszenarien anhand von weltweiten Innovationen aufzeigt. Es sind unter anderem auch die folgenden Titel erschienen: „Campus of the Future“, „Future of Libraries“, „Living Workplace“ und „Rethinking the Factory“.

Gern können Sie sich die Studie „Future of Labs“ auf unserer Website herunterladen. Nutzen Sie hierfür bitte den folgenden Link: http://publications.arup.com/Publications/FutureofLabs.aspx

Über Arup Foresight
Arup Foresight identifiziert Trends und Themen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft und die gebaute Umwelt haben mit dem Ziel, das Bewusstsein für bedeutende Herausforderungen in diesen Bereichen zu schärfen. Das Arup Foresight-Team unterstützt die Kunden dabei, kreative Lösungen für die Zukunft zu finden und Risiken besser zu managen.
www.driversofchange.com

Arup ist ein weltweit tätiges, unabhängiges Planungs- und Beratungsbüro und die kreative Kraft hinter vielen der weltweit bedeutendsten Projekte der gebauten Umwelt. Mit 14.000 Planern, Ingenieuren und Beratern in 40 Ländern bietet Arup innovative und nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Branchen und Märkte. In Deutschland liefert Arup mit rund 270 Experten an den Standorten Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf maßgeschneiderte Lösungen zu allen Anforderungen – von der Fachplanung einer Spezialdisziplin bis zu komplexen, interdisziplinären Projekten.

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