Leben mit dem Tod: Tabu-Thema Nachtodkontakte mit Verstorbenen

Ein Tabu mit grauen Haaren: die weit verbreitete und vielfach medizinisch untersuchte Erfahrung von Nachtodkontakten mit verstorbenen Angehörigen und Freunden.

Leben mit dem Tod: Tabu-Thema Nachtodkontakte mit Verstorbenen

Leben mit dem Tod: Tabu-Thema Nachtodkontakte mit Verstorbenen

Warum „spricht man nicht“ über die tröstliche Erfahrung von Nachtodkontakten mit Verstorbenen, obwohl es sich – durch zahlreiche Studien belegt – um ein weit verbreitetes Phänomen handelt? Warum klammert man solche als lebendig erlebten „Begegnungen“ aus Berichten über das Leben mit dem Tod aus und belegt sie mit einem Tabu? Warum werden inzwischen zwar Tod und Sterben aus dem Tabu-Sumpf herausgezogen, aber das gefühlsmäßige Erleben von Kontakten mit Toten bleibt weiterhin dem Bann unterworfen, diesen Bereich totschweigen zu müssen?

Dabei setzen sich Medizin und Psychologie seit Jahrzehnten mit diesen Erfahrungen auseinander, die wesentlich häufiger erlebt werden als die sog. Nahtoderfahrungen. Jährlich veröffentlichen wissenschaftliche Fachzeitschriften mehrere Untersuchungen zu diesem Thema. Die Deutungen sind unterschiedlich und reichen von Halluzinationen bis zu wissenschaftlich bisher nicht erklärbaren Phänomenen. Unabhängig von der Deutung weisen jedoch zahlreiche Studien darauf hin, dass das Erfahren einer „Begegnung“ mit Verstorbenen auf die Trauernden tröstlich und heilsam wirkt. Seit einigen Jahren hat sich auch eine Psychotherapie herausgebildet, IADC (Induced after Death Communication), die die „Begegnung“ mit Verstorbenen anstrebt, um dadurch schwere Trauer und Trauer-Traumata aufzulösen – mit Erfolgen, die sich sehen lassen können.

Trotz dieser Studien und der auf Nachtodkontakten beruhenden therapeutischen Erfolge führt das Thema im öffentlichen Bewusstsein ein Nischen-Dasein oder wird schnell in die esoterische Ecke gedrängt. Das Leben mit dem Tod wird durch Verschweigen dieses Aspektes des Trauer-Erlebens entwertet. Menschen, die z.B. um ihren Ehegatten oder um ein verstorbenes Kind trauern, werden, wenn sie eine Begegnungs-Erfahrung mit dem Verstorbenen machen, mit ihren diesbezüglichen Gefühlen allein gelassen und wagen nicht, darüber zu sprechen, aus Angst, als geisteskrank angesehen zu werden. Und es sind viele Menschen, die unter diesem Tabu leiden. Nach mehreren Untersuchungen berichtet z.B. etwa die Hälfte der Witwen und Witwer von Nachtod-Erlebnissen.

Warum dieses Tabu? Ist es auch in unserer angeblich aufgeklärten Welt nach wie vor unerlaubt, über möglicherweise unerklärliche Aspekte des Lebens zu reden? Steckt Angst dahinter, Furcht vor dem Magischen, vor dem Numinosen? Vor den möglichen Folgen eines Tabubruchs? Oder vor dem Rückfall in den Aberglauben? Hat die Aufklärung uns denn nicht gerade gelehrt, dass der offene Diskurs die Gespenster vertreibt? Es ist doch das Tabu, das Aberglauben konserviert. Bei Nachtod-„Begegnungen“ ein Tabu, das heute alles andere als zeitgemäß ist.

Autor seit 1988. Seit 2010 Mitarbeiter im Netzwerk Nahtoderfahrung. Das Netzwerk setzt sich für einen interdisziplinären Dialog und die weitere Erforschung der vielfältigen geistes- und naturwissenschaftlichen Aspekte dieser Erfahrungen ein. Es gibt Impulse für das Verständnis dieser Erfahrungen und für einen ernsthaften Umgang mit diesem Phänomen in der Öffentlichkeit.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Nahtoderfahrung diverse Veröffentlichungen.

Kontakt:
Christian von Kamp
Christian von Kamp
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reichin@aol.com
http://www.nachtodkontakte.net