Freiberufler fordern Stärkung der Selbstverwaltung

„Schön für einen Wirtschaftsminister, bei einer ausgesprochenen Boom-Branche zu Gast zu sein. Zwischen 2001 und 2011 stieg die Zahl der Freiberufler bundesweit um 62 Prozent und die Zahl der bei ihnen Beschäftigten um 42 Prozent. Ein Wachstum, wie es sonst nirgendwo zu finden ist. Und schön auch bei Arbeitgebern zu sein, die ihre Ausbildungsaufgaben so ernst nehmen wie die Freien Berufe. Allein in Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2012 wieder 1.800 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.“ Mit diesen Worten begrüßte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer die Gäste beim diesjährigen Jahresempfang des Landesverbandes der Freien Berufe in Schleswig-Holstein (LFB SH) in Kiel.

„Freiberufler sind Wertebewahrer und Innovationskraft gleichermaßen. Sie sind eine zentrale Stütze des Wachstums. Dies zeigt die kontinuierliche Zunahme der Zahl von selbstständigen Freiberuflern und auch der von ihnen geschaffenen Arbeitsplätze“, so Hans-Peter Küchenmeister, der Präsident des LFB SH in seiner Begrüßung.

„Die Kammern der Freien Berufe entlasten den Staat auf wichtigen Feldern, zum Beispiel bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung, bei der Qualitätssicherung und beim Verbraucherschutz. Dieses bewährte System der Selbstverwaltung darf nicht verstaatlicht werden“, so Küchenmeister. Mit Sorge würden die Freien Berufe deshalb Entwicklungen auf europäischer Ebene verfolgen, bisher der Wirtschafsprüferkammer als Selbstverwaltung obliegende Aufgaben komplett dem Staat zu übertragen. Dies hätte weit über die Wirtschaftsprüferkammer hinausgehende fundamentale Auswirkungen auf die Selbstverwaltung der Freien Berufe in ihrer Gesamtheit in Deutschland.

Der weitere Ausbau der Infrastruktur in Schleswig-Holstein sei, so Minister Meyer, die zentrale Grundlage für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unseres Landes. Als Schlüsselprojekte nannte der Minister den konsequenten Weiterbau der Autobahn A20 einschließlich der westlichen Elbquerung und – als höchste Priorität – den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals. Dies sei eine nationale Aufgabe, deren Realisierung die norddeutschen Länder gemeinsam von der Bundesregierung fordern müssten.

Als ein Schlüsselprojekt der Infrastruktur bezeichneten Meyer und Küchenmeister den konsequenten Ausbau mit modernen Breitbandnetzen. Eine leistungsfähige Breitbandversorgung sei von eminenter Bedeutung für die Entwicklung des Landes ebenso wie für die wirtschaftliche Zukunft von Unternehmen und Freiberuflern.

Dabei dürfe der ländliche Raum nicht benachteiligt werden. Nach Meyers Worten soll die neue Breitbandstrategie der Landesregierung in Kürze im Kabinett verabschiedet werden.

Küchenmeister forderte von der Politik eine „Entstaatlichung des öffentlichen Lebens“ anstatt einer zunehmenden Verstaatlichung.

„Grenzen Sie unsere Handlungsspielräume nicht ein, stärken Sie unsere Selbstverwaltung“, so der Appell des Präsidenten des LFB-SH den Minister und die anwesenden Parlamentarier.

Der LFB Landesverband der Freien Berufe in Schleswig-Holstein ist die
Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und Verbände. In
Schleswig-Holstein gibt es rund 42.000 selbstständige Freiberufler. Diese
beschäftigen über 82.000 Mitarbeiter – darunter ca. 4.500 Auszubildende
– und erwirtschaften rund 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Kontakt
Landesverband der Freien Berufe Schleswig-Holstein (LFB)
Geschäftsführer Bernd Schloer
Westring 496
24106 Kiel
0431-92733
lfb@freie-berufe-sh.de
http://www.freie-berufe-sh.de

Pressekontakt:
Mediconsulting
Hans-Peter Küchenmeister
Daldorfer Straße 15
24635 Rickling
04328-208
central@mediconsulting.net
http://www.med-dent-magazin.de