Druckleitung für Speicherkraftwerk Kaunertal hält 100 Jahre

Kremsmüller Industrieanlagenbau schweißt 1.400 m lange Druckleitung im Speicherkraftwerk Kaunertal TIWAG, Overmatching von über 1.000 Nähten mit bis zu 14 Lagen und 14.000 mm Länge, Lebensdauer 100 statt 50 Jahre, schweißtechnische Bestleistungen.

Druckleitung für Speicherkraftwerk Kaunertal hält 100 Jahre

Die UP-geschweißten Nähte der Kraftwerks-Druckleitung halten zuverlässig bis ins 22. Jahrhundert.

Nachdem der größte Teil der Schachtrohrabschnitte geschweißt ist, beurteilet der bei TIWAG verantwortliche Ingenieur Rainer Maldet: “ Kremsmüller hat unsere Vorgaben noch übertroffen. Dazu tragen sowohl deren vorbildliche Investitionen in die Bearbeitungsmaschinen und die UP-Schweißanlagen bei als auch die qualifizierten Mitarbeiter.“ Die bis zu 120 mm dicken Stahlbleche rollt Kremsmüller im eigenen Werk in die Rohrform. Anschließend verbindet eine UP-Schweißanlage die Blechstöße zum Rohrschuss sowie zwei Schüsse per Rundnaht zu einem Rohrstück der Druckleitung . Im unteren Schachtbereich betragen deren Abmessungen im Innendurchmesser 4.400 mm plus 48 mm Wanddicke und 6.000 mm Länge. Für die Montageschweißungen im Schacht evaluierte Kremsmüller im Bauteilversuch das WIG-Engspaltschweißen.

„Schäden wie spontane Materialbrüche treten an solchen Leitungen nur auf, wenn die örtliche Zähigkeit zu niedrig ist. Nie wegen ein paar Megapascal zu geringer Festigkeit an der geforderten Dehngrenze“, weiß Franz Mayrhofer. Er ist Werkstoff-Prüftechnikexperte von voestalpine Stahl GmbH, dem Hersteller der speziellen Stahlbleche. Die TIWAG verlangt eine höchstmögliche Stahlqualität mit hoher Festigkeit, damit die Wanddicke der Druckleitungen so gering wie zulässig sein kann, und dies trotz der hohen Lebensdauer-Vorgabe. Nach Vorversuchen der TIWAG entwickelte voestalpine einen Stahl, den es zuvor in dieser Spezifikation noch nicht gab: alform S580/820 M mit mindestens 580 N/mm2 als 0,2 % Dehngrenze (für die Streckgrenze) und maximal 820 N/mm2 Zugfestigkeit bei gleichzeitig sehr hohen garantierten Zähigkeitseigenschaften. Diese Werte ermöglichen, dass der Stahlverarbeiter beim Schweißen das von der TIWAG geforderte Overmatching realisiert. Das bedeutet, die Festigkeit der Schweißnaht muss über der des Grundwerkstoffes liegen!

Als einziger Stahlverarbeiter sagte Kremsmüller das Erfüllen dieser und anderer Vorgaben zu. Das Unternehmen muss dazu definiert enge und bisher nicht praktizierte Bedingungen einhalten. Sie sind für jede Schweißnaht der Druckleitung komplett per zerstörungsfreier Prüfung nachzuweisen und zu dokumentieren. Diese Prüfungen führt zusätzlich ein unabhängiges Unternehmen nach der TOFD-Analyse im Auftrag der TIWAG aus.

Kremsmüller will seinen Kompetenzvorsprung nutzen, um auch Auftraggebern für andere, ähnlich anspruchsvolle Projekte optimale Lösungen zu bieten. Denn thermisch, chemisch oder mechanisch hoch beanspruchbare Metallwerkstoffe haben Zukunft. Der technologische Trend in chemischer Verfahrenstechnik im Maschinen-, Apparate- und Anlagenbau, im Energie- und Transportwesen sowie im Hoch- und Tiefbau weist in Richtung extremer Dimensionen. Abmessung, Masse und Belastung überschreiten immer öfter das bislang Übliche.

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Das 1961 gegründete Familienunternehmen mit der Zentrale im ober-österreichischen Steinhaus nahe Wels ist Komplettanbieter für Industrieanlagenbau. Rohrleitungs-, Pipeline- und Behälterbau, Montage sowie Elektro-, Mess-, Steuer und Regeltechnik zählen zu den Kern-kompetenzen. Die Kremsmüller-Gruppe ist in sieben Ländern direkt vertreten, beschäftigt rund 2.400 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahre 2014 einen Umsatz von über 230 Mio. Euro. In dem Familienunternehmen rangiert generationenübergreifende Weitsicht vor kurzfristigen Gewinnerwartungen, wenn es gilt, Investitionsprozesse zu planen und umzusetzen. Soziale Verantwortung, Schonung der Natur-Ressourcen und eine größtmögliche Unabhängigkeit von den Finanzmärkten kennzeichnen die Führungsstrategie.

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