Bundesweite Studie belegt: Bei Kfz-Versicherungen bestehen Preisunterschiede von bis zu 392 Prozent

Prof. Dr. Thomas Köhne vom unabhängigen Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin führte im Auftrag der Direct Line Versicherung AG bereits zum fünften Mal die „Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt“ durch. Im Rahmen der Studie wurden deutschlandweit Angebote für zehn verschiedene Musterkunden in 30 Regionen verglichen. Dabei liegt der Abstand zwischen dem jeweils teuersten und günstigsten Angebot durchschnittlich bei 1.309 Euro. Die Preisspanne ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um 7,7 Prozent gestiegen. Das realistische Einsparpotenzial beträgt bundesweit durchschnittlich 46,8 Prozent – ein Grund mehr für Kunden, ihre Kfz-Versicherung genau zu prüfen.

„Mit der Studie haben wir erneut belegt, dass beachtliche Unterschiede zwischen den Versicherungstarifen der Versicherungen bestehen und die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen durchaus abweichen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Köhne, Fachleiter Versicherung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Autor der Studie. „Grundlage für die Erhebung sind 48.589 Tarifkalkulationen, zehn Musterkunden und 30 Regionen in Deutschland. Die Ergebnisse der Untersuchung sind also repräsentativ für den deutschen Versicherungsmarkt. Die Berechnung der Tarife erfolgte mittels des NAFI-Kalkulators, einem unabhängigen Analyse-Tool zur Ermittlung von Kfz-Versicherungstarifen. Auch dies unterstreicht die Objektivität der Studie.“

Im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt ist die Tariflandschaft sehr vielfältig und damit recht unübersichtlich für den Kunden. Es existieren viele unterschiedliche Tarife, deren Kalkulation zudem auf unterschiedlich vielen Kundenmerkmalen beruht. „Versicherungsnehmer sind durch das große Angebot häufig verunsichert, wenn es darum geht, den passenden und zugleich günstigsten Tarif zu finden. Denn dem Markt fehlt es ganz einfach an der notwendigen Transparenz. Daher ist es uns besonders wichtig, dass wir alle Ergebnisse der Studie uneingeschränkt zugänglich machen. Wir möchten dem Verbraucher zeigen, dass es sinnvoll ist, bis zum für viele Policen geltenden Kündigungsstichtag, dem 30. November 2015, durch einen Versicherungsvergleich zu überprüfen, ob sich ein Wechsel lohnt“, sagt Dr. David Stachon, Vorstandsvorsitzender der Direct Line Versicherung AG.

Zentrale Ergebnisse
Insgesamt sind die Prämien über die 300 untersuchten Musterfälle hinweg im Vergleich zu 2014 noch einmal um 4,2 Prozent gestiegen. Dabei sind die Preise bei Angeboten mit größerem Deckungsumfang stärker gestiegen (+4,4 Prozent) als bei solchen mit geringerem Deckungsumfang (+3,6 Prozent). Zugleich hat die Anzahl der „besseren“ Deckungsangebote aber auch zugenommen. Kurz gesagt: 2015 sind Preise und Qualität gestiegen.

Die Prämienanhebung betrifft fast alle untersuchten Regionen (27 von 30) und fast alle Musterkunden (8 von 10). In drei Regionen (Gotha, Melle und Wismar) sind die Prämien jedoch mehr oder weniger unverändert geblieben. Bei zwei Musterkunden sind die Prämien sogar um zwei bzw. drei Prozent gesunken. Durch die Prämienerhöhungen der letzten Jahre haben die Kfz-Versicherer in 2014 nach sechs Verlustjahren wieder einen Gewinn erzielt. „Da 2015 erneut mit Prämiensteigerungen einherging, dürften sich die in den vergangenen Jahren kumulierten Verluste abbauen und möglicherweise nächstes Jahr schon wieder sinkende Prämien zu beobachten sein“, prognostiziert Prof. Dr. Thomas Köhne.

Einsparpotenzial besteht sowohl für Versicherungsnehmer in Städten als auch in ländlichen Regionen. Für die gleichen Musterkunden sind die Prämien in der Stadt aber im Allgemeinen teurer als auf dem Land.

Über alle untersuchten Musterkunden und Regionen hinweg beträgt der durchschnittliche Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter 1.309 Euro, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen gibt. Im schlechtesten Fall beträgt der ermittelte Preisunterschied 392 Prozent zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter. Der minimale Preisunterschied liegt bei 139 Prozent zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot, d.h. letzteres ist immer noch 2,39-mal so hoch wie ersteres. Die durchschnittlichen Preisunterschiede zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot sind 2015 wieder leicht gestiegen.

Um nicht nur die teuersten mit den günstigsten Angeboten zu vergleichen, wurde zusätzlich der Preisunterschied zwischen dem günstigsten Angebot und dem Durchschnittspreis ermittelt, der einen Indikator für ein durchaus realistisches Einsparpotenzial darstellt: Selbst die dabei ermittelte geringste Differenz aller 300 Musterfälle beträgt absolut noch 320 Euro. In diesem Fall ist das günstigste Angebot um 51% günstiger als das durchschnittliche. Das höchste realistische Einsparpotenzial liegt bei immerhin 936 Euro. Hierbei ist das günstigste Angebot um 49% günstiger als das durchschnittliche. Am meisten könnten die Berliner sparen: Hier beträgt das realistische Einsparpotenzial im Durchschnitt 676 Euro. Im eher ländlichen Wismar kann man dagegen weniger sparen. Aber auch hier sind es im Durchschnitt realistisch immer noch 458 Euro (durchschnittlicher Preisunterschied zwischen dem günstigsten und dem Durchschnittspreis über alle untersuchten Musterkunden und Tarife hinweg).

2015 beträgt das realistische Einsparpotenzial bundesweit durchschnittlich 46,8 Prozent; bei allen 300 untersuchten Musterfällen beträgt es im Minimum 38,4 und im Maximum 56,7 Prozent. Es zeigt sich also, dass sich Preisvergleiche für die meisten Autofahrer lohnen könnten.

Da sich die Versicherungstarife stark in den Leistungen unterscheiden, wurden die Preisunterschiede zudem für zwei Gruppen von Produktangeboten differenziert betrachtet: Die erste Gruppe umfasst Tarife mit eher geringem Deckungsumfang, die im Durchschnitt daher auch günstiger sind. Die zweite Gruppe beinhaltet Tarife mit größerem Deckungsumfang, d.h. solche, bei denen die eingegebenen Kundenanforderungen je nach Musterkunde zu über 88 bzw. 91 Prozent erfüllt werden. Dies ändert jedoch nichts an den grundsätzlichen Erkenntnissen.

Die Reihenfolge unter den Versicherern ist je nach Musterkunde und Region sehr unterschiedlich. Es sind nicht immer die gleichen Versicherer unter den Top 20. Unter diesen finden sich jedoch überwiegend Versicherer mit Geschäftsstellen und einzelne Direktversicherer.

Fazit
Auch in 2015 bestehen in der Kfz-Versicherung allgemein große Preisunterschiede zwischen den Angeboten der verschiedenen Versicherer.

Sparen lässt sich überall, sowohl in den Städten, als auch auf dem Land. Und das gilt wie gezeigt auch unabhängig davon, welchem Musterkunden man entspricht bzw. welche konkrete Risikosituation man in der Kfz-Versicherung versichern will.

Versicherungskunden haben mehrere Möglichkeiten, Tarife zu vergleichen: Online-Vergleichsportale sind sehr beliebt, um die Angebote verschiedener Versicherungen zu prüfen. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass diese nicht immer unabhängig sind und/oder oftmals nicht die Tarife aller Versicherungen und somit nicht unbedingt das preiswerteste Angebot anbieten. Diesbezüglich unbedenklich ist z.B. das kostenlose Berechnungstool NAFI.

Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen sowie passende Infografiken für jede der 30 untersuchten Regionen sind unter directline.de/studie2015 erhältlich.

Die Direct Line Versicherung AG mit Sitz in Teltow bei Berlin ist eines der größten Autodirektversicherungsunternehmen in Deutschland. Die Gesellschaft ist auf dem deutschen Markt mit ihrem Markenzeichen – dem roten Telefon – seit 2002 aktiv und betreut mit ca. 400 Mitarbeitern über 600.000 versicherte Fahrzeuge. Seit dem 29. Mai 2015 ist das Unternehmen Teil der spanischen MAPFRE Gruppe. Neben Auto- und Motorradversicherungen bietet die Direct Line Versicherung AG auch Privat-Haftpflicht- und Privat-Rechtsschutzversicherungen an.

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