Warum Entscheidungsträgheit zur größten Gefahr für Unternehmen werden kann
Es ist nicht die falsche Entscheidung, die Unternehmen gefährlich wird – sondern die, die nie getroffen wird.
In Coachings, Führungsgremien und Strategiemeetings zeigt sich derzeit ein Phänomen, das zunehmend zur ernsthaften Bedrohung für Organisationen wird: Entscheidungsträgheit. Stillstand im Denkprozess. Lähmung unter Druck. Willkommen im Zeitalter des Frozen Leadership. Immer weniger Unternehmen treffen Entscheidungen
Zwischen Unsicherheit und Verantwortung
Viele Führungskräfte erleben aktuell einen massiven inneren Zielkonflikt: Sie wissen, dass mutige Entscheidungen nötig wären – aber sie scheuen das Risiko. Kein Wunder: Die Unsicherheit ist real. Globale Krisen, disruptive Technologien, veränderte Mitarbeitererwartungen und volatile Märkte lassen das Terrain, auf dem Entscheidungen getroffen werden sollen, brüchig erscheinen.
Doch genau darin liegt das Paradoxe: Je komplexer die Welt wird, desto größer wird das Bedürfnis nach Orientierung – und damit nach Führung. Wer hier zaudert, überlässt das Steuer dem Zufall oder den lautesten Stimmen. Und riskiert damit nicht nur Motivation und Innovationskraft, sondern auch den langfristigen Erfolg.
Symptome von Frozen Leadership
„Ich warte noch auf ein paar Zahlen.“
„Vielleicht wird es nächstes Quartal klarer.“
„Wir beobachten erst mal den Markt.“
„Wir könnten ja auch mal einen Workshop dazu machen …“
Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor? Dann sind Sie mittendrin im Phänomen. Frozen Leadership zeigt sich selten dramatisch, aber immer wirksam: in verschleppten Entscheidungen, in Projekten ohne Drive, in Führungskräften, die nur noch verwalten statt gestalten.
Dabei beginnt echte Führung mit einer klaren Vision – und dem Mut, aus dieser Vision konkrete Ziele abzuleiten. Motivation entsteht nicht durch Sicherheit, sondern durch Richtung. Und Unternehmen, die auf die Stärken ihrer Führungsteams setzen, kommen auch in unsicheren Gewässern voran.
Inspiration aus der Praxis
In der Keynote von Angela Barzen Das Schiff in der Wüste – von der Vision zum Erfolg erzählt sie von einer persönlichen Reise: dem Bau eines Safarischiffs in Ägypten – und den unzähligen Entscheidungen, die getroffen werden mussten, oft ohne Netz, aber mit klarem inneren Kompass. Diese Geschichte steht symbolisch für das, was Führung in unsicheren Zeiten wirklich bedeutet: Haltung zeigen, Entscheidungen wagen, Ziele benennen und mit Überzeugung handeln.
Die Reaktion auf diese Rede zeigt: Führungskräfte suchen nicht nach perfekten Lösungen, sondern nach innerer Motivation, Klarheit und Entscheidungsstärke.
Die Folgen: teuer und toxisch
Nicht-Entscheiden hat seinen Preis. Mitarbeiter verlieren Motivation, wenn sie spüren, dass Führung keine Richtung mehr vorgibt. Kunden spüren Unsicherheit. Innovationszyklen verlangsamen sich. Und auf Dauer wird selbst das beste Team unruhig, wenn niemand klar sagt: „Da wollen wir hin.“
Noch gravierender: Entscheidungslähmung wirkt auf die Unternehmenskultur wie Frost auf Pflanzen. Was nicht gepflegt, bewegt und genährt wird, stirbt ab – langsam, aber sicher. Ziele, die nicht verfolgt werden, verlieren an Bedeutung. Stärken, die nicht genutzt werden, verkümmern.
Der Weg hinaus: Haltung, Klarheit, Mut
Der Ausweg aus dem Leadership-Frost beginnt innen. Es geht nicht um mehr Information, sondern um mehr innere Haltung. Wer führen will, braucht ein klares Bild davon, wofür er steht – eine Vision, die inspiriert – und den Mut, diese auch gegen Widerstände zu vertreten.
Denn Führung bedeutet, in Vorleistung zu gehen – mit Haltung, mit Zielen, mit Verantwortung. Und mit dem Vertrauen in die eigenen Stärken.
Was dabei hilft:
-Reflexion statt Reaktion – Wer bin ich als Führungskraft, was ist mein innerer Kompass?
-Mut zur Unvollkommenheit – Perfekte Entscheidungen gibt es nicht. Aber klare.
-Kommunikation auf Augenhöhe – Entscheidungen müssen nicht einsam getroffen werden, aber sie brauchen Ausdruck.
-Verantwortung übernehmen – auch für die Folgen einer Entscheidung. Denn darin zeigt sich echter Erfolg.
Fazit: Führung ist kein Wartesaal
Frozen Leadership ist real – aber nicht alternativlos. Wer führt, muss bereit sein, das Ungewisse auszuhalten und trotzdem ins Handeln zu kommen.
Denn es ist besser, einen Kurs zu korrigieren, als nie in Bewegung zu kommen. Stärken und Motivation entfalten sich nicht im Abwarten, sondern im aktiven Gestalten. Stärkenorientierung ist ein Mitarbeitervorteil
Führung bedeutet nicht, Sicherheit zu garantieren – sondern Richtung zu geben. Vision zu vermitteln. Ziele zu verfolgen. Mut zu zeigen. Und damit langfristig Erfolg zu ermöglichen.
Angela Barzen ist Mentorin, Keynote Speakerin und Storysellerin für Führungspersönlichkeiten. Sie begleitet Unternehmer:innen dabei, mutige Entscheidungen zu treffen, Wirkung zu entfalten und mit klarer Haltung zu führen
Kontakt
Angela Barzen – PEAK Leadership
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