Der BFBD unterstützt das Vorhaben eines Verbandsmitglieds, die Umsetzung der ICD-11 schneller auf den Weg zu bringen
Eine entsprechende Forderung wird am 16. September 2025, dem ersten bundesweiten Tag der Selbsthilfe, der von der DAG SHG (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen e.V.) und NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe) ins Leben gerufen wurde, als Bundestagspetition eingereicht.
Die ICD ist die internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme und dient weltweit zur Verschlüsselung von Diagnosen.
Nach Einreichung der Petition, wird der Veröffentlichungswunsch der Verfahrensgrundsätze geprüft. Dies dauert in der Regel drei Wochen. Nach positiver Prüfung wird die Petition unter der Rubrik „Petitionen in der Mitzeichnung“ veröffentlicht. Nun beginnt die sechswöchige Mitzeichnungsfrist. In 42 Tagen muss das Quorum (Mindestanzahl von Personen oder Stimmen) von 30.000 erreicht werden, die die Petition durch Unterschrift unterstützen, um eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss zu erwirken.
„Wir unterstützen diese Petition ausdrücklich. Es darf nicht sein, dass die verzögerte und verschleppte Umsetzung der ICD-11 in Deutschland für schwer kranke Menschen zum langjährigen Desaster wird. Jeder der bereits mit Borreliose zu tun hatte, kennt die Herausforderungen, die sich Erkrankten stellen! Es darf nicht daran scheitern, dass Deutschland aufgrund seines weltweit bekannten Bürokratismus wieder einmal bei den letzten Ländern ist, die ICD-11 umsetzen. Länder wie Kanada und die Niederlande treiben die Umsetzung der ICD-11 aktiv voran, gelten international als Vorbilder. Andere befinden sich bereits in der Testphase. Und Deutschland betreibt eine nicht verständliche Politik auf Kosten des Patientenwohls und schläft mit seinem Schneckentempo mal wieder vor sich hin“, erklärt Alexandra Leutenstorfer, Vorsitzende des BFBD.
Ute Fischer, Ehrenmitglied und Trägerin des Bundesverdienstkreuz am Bande ergänzt: „Die Betroffenen stehen nach Monaten oder Jahren der Erkrankung oft vor den Scherben ihrer Existenz. Und das, weil unter anderem beim Arzt in Deutschland weltweit gültige Diagnoseschlüssel nicht angewandt werden können, obwohl diese seit 01.01.2022 verbindlich gelten und nur nicht eingeführt sind. Ergebnis ist, dass Ärzte die Schlüssel nicht anwenden und Krankenkassen die Kosten dafür nicht tragen können; Betroffene somit viele Untersuchungen und Therapien aus eigener Tasche bezahlen müssen. Die ICD-11 bringt nicht nur Borreliose-Patienten Erleichterung, sondern vielen anderen Erkrankten ebenfalls. Ich bitte alle Bundesbürger – und fordere heute Gesunde auf – unterstützen Sie diese Petition, wenn sie zur Zeichnung offen steht. Nicht nur Borreliose kann durch einen Zeckenstich jeden treffen. Jeder von uns kann von einer seltenen oder schweren Krankheit heimgesucht werden. Keinem ist dann mit „Gesundheitsschlüsseln“ aus dem Jahr 2000 geholfen“.
Die Forderung des Initiators der Bundestagspetition „ICD-11 JETZT“ Burkhard Tomm-Bub: „Ich rufe das Gesundheitsministerium, BfArM und die Arbeitsgruppe ICD-11 (AG ICD-11) auf, die Umsetzung der ICD-11 für lebende Patienten sofort professionell auf den Weg zu bringen und fordere eine bessere medizinische Versorgung, die Anerkennung und Umsetzung internationaler Standards und mehr Gerechtigkeit für chronisch kranke Menschen. Zudem das Vorziehen einzelner Kapital, insbesondere bei unterversorgten Patientengruppen. Die gültige, aber veraltete ICD-10 gibt all dies bei Weitem nicht her! Eine Idee zur Umsetzung wäre, mit Unterstützung von Fachgesellschaften, Krankenkassen und Spitzenverbänden einen Umsetzungsplan zu entwickeln, der ein klares Ziel hat. Nämlich die ICD-11 für Lebende baldmöglichst in Kraft zu setzen. Vielleicht holen sich die Verantwortlichen Hilfe aus Industrie und Wirtschaft, oder in Ländern, die deutlich weiter sind. Damit würde sichergestellt, dass Limitierungen für Diagnose, Therapie und Kassenabrechnungen entgegengewirkt wird. Die ICD-11 für Lebende muss schnellstmöglich in Deutschland implementiert werden. Deutschland hat lediglich angekündigt, ab Fristende 2027 die ICD-11 für Tote zu nutzen. Lebende, also Kranke und Leidende haben davon nichts. Sie sollen nach aktuellen Prognosen noch „einige Jahre länger“ warten müssen.“
Weiterer Unterstützter der Petition ist Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe, Dr. Mark Benecke und weitere Informationen finden Sie unter: https://kopfmahlen.blogspot.com/2025/06/startseite-icd-11-petition-bundestag.html
Der Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. (BFBD) ist eine Patientenorganisation auf Bundesebene und pflegt Kooperationen und Austausch europa- und weltweit. Der BFBD ging hervor aus dem 1994 in Hamburg gegründeten Lyme-Borreliose-Bund und wurde 1998 ins Vereinsregister eingetragen. Ihm angeschlossen sind etwa 90 Prozent der regionalen Borreliose-Selbsthilfegruppen, -Vereine und -Kontakter sowie knapp 1000 Einzelmitglieder und Förderer. Der Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. ist Mitglied in der B.A.G. Selbsthilfe, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Hessen und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen e.V.. Er ist kooperierendes Mitglied im Sozialverband VdK.
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