Der Krieg der Browser: Chrome und die Festspielwochen im Cyberspace – Gesch�ftswelt reagiert abwartend auf die Google-Offensive

Hamburg/M�nchen/Berlin, im September 2008 – Die Medien haben nach Meinung von Silicon-Kolumnist Achim Killer http://www.silicon.de neue Festspielwochen im Cyberspace eingel�utet. �Das Thema, an dem sich eine beeindruckende Zahl verkannter Sch�ngeister misst, lautet: Googles Browser Chrome. 19.969 deutsch- und 19.930 englischsprachige Artikel findet der kulturell Interessierte dazu im Web � nat�rlich �ber Google News. Die Fakten sind eher d�rr: Google verdient Geld mit Informationen �ber die Surfer. Wer sucht, gibt dem Konzern solche Informationen. Wer seine anderen Dienste nutzt, noch mehr. Deshalb verteilt Google einen Browser, womit diese Dienste per Voreinstellung abonniert werden�, schreibt Killer. Ein Comic, ein paar S�tze f�r die Presse und ein einzeiliger Download-Verweis auf der Internet-Startseite reichten nach einem Bericht des Spiegels aus, um innerhalb weniger Stunden einen globalen Hype in Medien, Blogs und Online-Wirtschaft zu entfachen. Millionen Menschen installierten das Programm in den ersten Tagen auf ihrem Rechner. �Nur wenige Sekunden dauert das, kostet keinen Cent – und k�nnte doch die Zukunft des Web ebenso ver�ndern wie die Machttektonik der Konzerngr��en�, glaubt der Spiegel.

Denn Chrome sei in Wahrheit ein Angriff auf Microsoft und dessen Marktf�hrer im Browser-Markt, den Internet Explorer. �Im geradezu religi�sen Kampf der beiden amerikanischen Software-Giganten er�ffnet das neue Google-Angebot nun eine neue, wom�glich entscheidende Debatte um jene Glaubensrichtung, die dann irgendwann die Oberhoheit gewinnen wird�, spekuliert das Hamburger Nachrichtenmagazin. Zwei Welten, zwei Gesch�ftsmodelle, zwei grundverschiedene Gesch�ftsstrategien dar�ber, wie man mit Computer und Internet arbeiten und Geld verdienen k�nne, w�rden nun aufeinander prallen. �Auf der einen Seite steht Microsoft: Das Unternehmen will seine Programme weiterhin als Software-Paket an seine Kunden verkaufen. Die sollen Word, Excel, Powerpoint & Co. wie eh und je auf ihrer Festplatte installieren und ihr digitales Leben so im eigenen Computer f�hren.

Google dagegen macht sein Geld mit Werbeeinnahmen. Die Firma m�chte Textverarbeitung und Anwendungen aller Art grunds�tzlich verschenken und dabei auch die Festplatten der Nutzer entr�mpeln�, so der Spiegel. Die Rechenarbeit, das Speichern und Verwalten laufe auf externen Servern, sozusagen auf einer Datenwolke, die �ber den Kunden schwebt. Im Englischen wird das als �Cloud Computing“ bezeichnet.

�Google ist in seinen Gesch�ftsmodellen zweifellos moderner als Microsoft, was aber auch nicht verwundert, da der Redmond-Gigant viel �lter ist. Google setzt auf Netzanwendungen. Das hat SUN schon vor einigen Jahren propagiert, hatte damit keinen Erfolg und setzt heute auf das Gesch�ft rund um Java. Der Ansatz, dass der Browser im Grunde f�r den Internetbenutzer die Anwendung schlechthin ist, und dass die Suchmaschine Google zur meistgenutzten Browseranwendung geh�rt, ist durchaus gelungen. Der Mountain View-Konzern hat ja auch bereits mit GoogleEarth gezeigt, dass das Unternehmen konsequent und nachhaltig seine Projekte verfolgt. Dass diese Rechnungen aber nicht immer aufgehen, zeigt das Beispiel eBay und Skype�, kommentiert Andreas Latzel, Deutschlandchef des ITK-Unternehmens Aastra http://www.aastra.de, gegen�ber NeueNachricht http://www.ne-na.de.

Die Bereitschaft der Anwender, konventionelle Telefonie durch propriet�re Internet-Telefonie zu ersetzen, sei bislang sehr begrenzt. �In gewisser Weise ist der Browser auch nur ein Tool und kein Inhalt, daher ist der Start von Chrome weniger spektakul�r, als er in den Medien dargestellt wird. Und ob das Gesch�ftsmodell mit den Nutzerdaten funktioniert, muss sich erst noch zeigen. Die Applikationen aus dem Netz, die das Gesch�ft von Microsoft gef�hrden k�nnten, sind in diesem Stadium noch sehr weit weg�, wei� Latzel. Und noch habe niemand erfolgreich kommerziell beweisen k�nnen, dass Privat- oder gar Gesch�ftskunden auf die netzunabh�ngigen und lokalen Installationen verzichten wollen. �Ob Anbieter von Anwendungen auf Chrome aufbauen werden, kann noch nicht beantwortet werden. Das k�nnten sie auf einem Open Source Browser wie Firefox genauso. Daher ist Chrome als Vehikel f�r weitere Gesch�ftsaktivit�ten nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist die gesamte Gesch�ftsumgebung, die Google anbieten kann. Wenn die nicht attraktiv ist f�r die Einbindung von starken Partnern, funktioniert das Konzept nicht�, so der Einwand von Latzel.

Microsoft und Firefox bleiben nach Einsch�tzung von Dr. Andreas Rebetzky, Director Global Information Technology bei Bizerba http://www.bizerba.de, erst einmal die Platzhirsche. �Die sind seit Jahren auf dem Markt, haben Erfahrung sammeln und ihr Produkt verbessern k�nnen. Ich habe zwei Browser installiert: MS IE f�r Sharepoint als Frontend und Firefox f�r den Rest – es ist leistungsf�higer. Ich brauche keinen dritten. Als professioneller Anwender sehe ich zur Zeit keine Notwendigkeit�, sagt Rebetzky. Auch John Lilly von Mozilla gibt sich gelassen. Er sei den Kampf gegen Giganten gewohnt und versteht Firefox als Antreiber in einer lange Zeit verschlafenen Branche. Erst habe man Microsoft zu der Einsicht verholfen, dass die ihren Explorer modernisieren m�ssen uns nun sei Google dem Beispiel von Firefox gefolgt.

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