Einsteiger erleben in Lenggries auf leichten Touren den back to the roots-Urlaub
Schwimmbad, Sauna und Satellitenfernsehen – wer sich rund um Lenggries zum Hütten-Wandern aufmacht, sagt dem Luxus Lebwohl und freut sich stattdessen auf kühle Gebirgsbäche, Sonnenbäder auf der Alm und redselige Hüttenwirte. Auch Anfänger kommen in Lenggries in den Genuss des back to the roots-Urlaubs, bei dem nur das Einfache für Glücksgefühle sorgt. Eine Tour der leichten Kategorie führt etwa am ersten Tag vom Hausberg Brauneck über einen aussichtsreichen Kammweg zur Benediktenwand und wieder zurück zum Brauneck. Übernachtet wird ab 22 Euro pro Person inklusive Frühstück in der einsamen Stie-Alm, die eine eigene Schaukäserei betreibt. Nach einem Toast auf das einfache Leben geht“s früh ins Bett, denn am nächsten Tag führt der Weg in die Jachenau, vorbei an wilden Wasserfällen und neugierigen Gämsen. Unter schattigen Kastanien in urigen Biergärten endet die Tour in Jachenau, wo regelmäßig ein Bus zurück nach Lenggries pendelt.
„Beim Hütten-Wandern lässt man den Alltagsstress schnell hinter sich“, sagt Bergführer Rudi Glaisner, der schon seit vielen Jahren Urlauber durch die Voralpen rund um Lenggries leitet. Zahlreiche bewirtschaftet Almen und Berghütten bieten hier einfache Schlaflager für die Nacht an und ermöglichen es den Wanderern, in der Einfachheit und Einsamkeit zu entschleunigen. Perfekt ausgeschilderte Pfade und eine Vielzahl leichter Touren, die kein alpines Können aber Ausdauer erfordern, bescheren auch Wander-Novizen dieses Erlebnis. Insgesamt schlängeln sich 140 Kilometer Wanderwege durch Deutschlands größte Gemeinde, die sich im Süden sogar bis zu den massigen Hängen des Karwendelgebirges erstreckt.
Wer sich von der Vielfalt überzeugen möchte, startet von Lenggries aus zum Hütten-Hopping mit zwei Übernachtungen. Erstes Tagesziel ist die Tegernseer Hütte, die nach einer Wanderung über den Roßstein wie ein riesiges Adlernest unterhalb des felsigen Gipfels thront. Wer sich hier übers Terrassengeländer beugt, blickt in einen spektakulären Abgrund und kann an manchen Tagen die mutigen Kletterer beobachten, die an der nahezu senkrechten Felswand „Roßsteinnadel“ der Vertikalen huldigen.
Nach einer Übernachtung im Matratzenlager verabschiedet man sich vom abenteuerlichen Flair des Roßsteins und steigt über den aussichtsreichen Hirschtalsattel zur Lenggrieser Hütte ab. Unterwegs heißt’s an einer Passage Nase zu und durch, denn am so genannten Stinkergraben dringt Schwefel aus unterirdischen Quellen. Klare Luft füllt die Lungen dagegen auf dem weiteren Verlauf des Weges, der zum zweiten Nachtlager führt, das man auf rund 1330 Metern Höhe aufschlägt Für 18 Euro schläft man hier in schlichten Mehrbettzimmern. Schlafsäcke und Handtücher müssen Wanderer, die Schritt für Schritt das simple life genießen, selber im Gepäck haben. Nach einem ausgiebigen Frühstück wandert man von der Hütte aus zurück nach Lenggries.
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Bildnachweis: Gäste-Info Lenggries, Adrian Greiter
Das Feriendorf Lenggries liegt idyllisch inmitten des Tölzer Landes. Erholungssuchende zieht es ans Ufer der Isar, die seit jeher die Geschichte und Traditionen des bekannten Flößerdorfes prägt. Umliegende Berggipfel wie das Brauneck (1555 m) bescheren Urlaubern im Sommer ein erstklassiges Wanderparadies mit urigen Hütten. Im Winter tummeln sich Skifahrer und Snowboarder auf den ausgezeichneten Pisten.
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