Viele Erwartungen erfüllt: Leichter, dünner, schneller / Größerer Bildschirm mit höherem Kontrast / Aber: Besonders anfällig für Gebrauchsspuren an den Gehäusekanten – das kostet Spitzenplatz in der COMPUTERBILD-Bestenliste
Das Interesse war überragend, die Erwartungen hoch: Millionen Apple-Fans weltweit fieberten der Vorstellung des iPhone 5 entgegen. Jetzt hat die Fachzeitschrift COMPUTERBILD das Smartphone erstmals im Testlabor anhand objektiver Kriterien geprüft. Das Ergebnis zeigt: Mit einer Testnote von 1,6 landet das iPhone 5 erwartungsgemäß oben in der Bestenliste. Wegen Gebrauchsspuren an den Gehäusekanten der schwarzen Version verspielt es jedoch den Spitzenplatz in der Bestenliste – damit bleibt das Samsung Galaxy S3 ungeschlagene Nummer 1.
Das iPhone 5 liegt noch besser in der Hand als das 4S. Mit 112 Gramm ist es merklich leichter und etwas dünner als das 4S (140 g). Konkurrent Samsung liegt mit seinem Galaxy S3 zwischen den beiden Apple-Geräten (133 g). Dank Alu-Rückseite fühlt sich das iPhone 5 zwar anders an, bleibt aber ein wertiger Handschmeichler mit toller Verarbeitung. Allerdings zeigte der COMPUTERBILD-Test, dass sich beim schwarzen Modell schon nach kurzer Zeit, zum Beispiel beim Aufbewahren in engen Hosentaschen etwa mit Kleingeld, die obere Aluminium-Schicht an den Gehäusekanten lösen kann – die Experten der Fachzeitschrift stellten dies bei mehreren schwarzen Modellen fest. Dafür gab es eine Abwertung im Test um 0,1.
Auffälligste Neuerung: Das Retina-Display ist um 1,4 Zentimeter verlängert (176 Pixel), auf der vier Zoll großen Diagonale leuchten jetzt 1136 x 640 Pixel. Damit haben Apps mehr Platz in der Vertikalen und auf den Homescreen passt eine fünfte App-Reihe. Die Breite und die relative Auflösung (326 ppi) bleiben unverändert. Der Bildschirm ist ebenso scharf und gut ablesbar wie beim Vorgänger iPhone 4S und lässt sich genauso handlich bedienen. Der COMPUTERBILD-Test offenbarte eine Verbesserung der Farbtreue von 88,7 auf 97,2 Prozent. Der Kontrast ist höher, Reflexionen sind deutlich geringer – ein Vorteil im Freien. Das Arbeitstempo war beim Vorgänger schon hoch (Note: 1,59), doch das iPhone 5 legt noch eine Schippe drauf (Note: 1,24). Auch Internetseiten im Browser laden nun sehr schnell.
Dennoch: Abstriche müssen Nutzer nicht nur bei der Farbe in Kauf nehmen. So werden beim Schnellfunk LTE von den deutschen Frequenzen ausschließlich 1.800 Megahertz unterstützt – die hat nur die Telekom und auch nur in Städten. Zudem ist das iPhone 5 zwar schneller, aber leider nicht ausdauernder: Standby (108 Stunden) und Telefondauer (neun Stunden) bleiben zwar annähernd auf 4S-Niveau, die Musikwiedergabe schrumpft allerdings von 15 auf zehn Stunden. Die Laufzeit bei typischer Nutzung sinkt von zehn auf neun Stunden. Und wegen der verkleinerten Anschlussbuchse müssen Millionen Nutzer ihre Dockingstationen per Adapter umrüsten. Doch all das ändert nichts daran, dass das iPhone 5 unterm Strich ein Top-Smartphone ist. Wer die Gefahr auffälliger Gebrauchsspuren vermeiden will, sollte zur weißen Version greifen – damit fallen die Abnutzungsspuren nicht so auf wie beim schwarzen Modell.
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