Die optimale Zahnputzdauer ist individuell unterschiedlich. Denn Zähne und Mund sind bei jedem Menschen verschieden.
Die optimale Zahnputzdauer ist individuell unterschiedlich. Denn Zähne und Mund sind bei jedem Menschen verschieden. Für eine bestmögliche Reinigung sollte sie aber bei den meisten mindestens drei Minuten betragen. Auch zeigen Studien, dass eine gründliche Reinigung mit Handzahnbürsten länger dauert als mit elektrischen Zahnbürsten. Für eine gelungene Zahnpflege braucht man in jedem Fall zwei Dinge: Zeit und das Wissen, wie es richtig geht!
Es gilt: Zähneputzen morgens und abends mit fluoridhaltiger Zahnpasta bis sie sauber sind. Dabei alle Bereiche des Gebisses gleichlang reinigen.
Optimale Zahnputzdauer ermitteln
Galten früher drei Minuten als die richtige Zeit für das Zähneputzen, orientieren sich heute viele Menschen an den Timern elektrischer Zahnbürsten. Diese lösen bereits nach zwei Minuten das Signal aus. Aber wie lange sollte man nun die Zähne putzen? „Eine wissenschaftliche Grundlage gibt es für keine dieser beiden Empfehlungen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. In einer Studie betrug die optimale Zahnputzzeit im Durchschnitt 5,1 Minuten, wies aber eine große Streubreite auf. „Somit sollte jeder Mensch seine optimale Zahnputzzeit ermitteln. Diese kann drei, aber auch fünf Minuten oder sogar noch länger betragen“, erläutert Zimmer. Um die individuelle Dauer für das Zähneputzen zu ermitteln, empfiehlt der Experte, die Zähne mit einer Plaque-Färbetablette aus der Apotheke oder Drogerie anzufärben. Dann wird beim Putzen die Zeit gestoppt, bis die Verfärbungen weggeputzt sind. Ideal ist es, die Zähne nochmals anzufärben. Das überprüft, ob noch Biofilm auf den Zähnen vorhanden ist und sich die Farbe nicht einfach ausgewaschen hat. So erhält Jeder seine effektive Zahnreinigungsdauer.
Mit der richtigen Systematik und Technik Zähneputzen
Wichtig ist, die Zähne mit System zu putzen. Das stellt sicher, alle Zahnflächen ausreichend zu reinigen. Für Kinder eignet sich mit Handzahnbürsten die KAI-Technik: Das Putzen beginnt mit den Kauflächen, dann die Außenseiten und schließlich die Innenseiten der Zähne. Jugendliche und Erwachsene sollten die Fege-Systematik anwenden. Die Handzahnbürste dabei schräg am Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch ansetzen. Dann mit fegenden Bewegungen etwa vier bis fünf Mal an der gleichen Stelle vom Zahnfleisch (Rot) zum Zahn (Weiß) auswischen. Bei elektrischen Zahnbürsten immer die Anwendungshinweise des Herstellers für den jeweiligen Typ der elektrischen Zahnbürste beachten. Mit den runden Köpfen oszillierend-rotierender Bürsten jeden Zahn einzeln von allen drei Seiten sorgsam für einige Sekunden mit sanftem Druck reinigen. Bei schallaktiven Zahnbürsten den länglichen Kopf mit seitwärtsschwingendem Borstenfeld ähnlich einer Handzahnbürste in einem 45-Grad-Winkel zum Zahnfleisch aufsetzen. Erst kurz so verbleiben, dann mit einer fegenden Bewegung von Rot nach Weiß gelöste Beläge und Speisereste entfernen.
Zahnbürste: weich, mittel oder hart?
Zahnbürsten mit harten Borsten reinigen am besten. Sie sind geeignet für alle, die besonders viel Zahnbelag, aber keine Probleme mit Zahnfleischverletzungen haben – die richtige Putztechnik vorausgesetzt. Aber Achtung: Wer falsch putzt oder zu fest schrubbt, kann mit harten Borsten das Zahnfleisch verletzen. Andererseits sind harte Borsten sanfter zum Zahnbein (Dentin) als weiche Borsten. Harte Borsten arbeiten nur mit den Spitzen an der Zahnoberfläche. Weiche Borsten können sich umbiegen und die Zahnpasta mit ihren Schmirgelstoffen intensiver auf dem Zahn verreiben. Nicht die Borsten schmirgeln den Zahnschmelz ab, sondern Zahnpasten mit harten Schmirgelstoffen. Bei empfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen sollte eine sanft reinigende Zahnpasta verwendet werden. Wer sich unsicher ist, kann eine Zahnbürste mit mittlerer Borstenhärte wählen. Sie ist ein guter Kompromiss zwischen Putzleistung, Schonung von Zahnschmelz und Zahnbein sowie der Gefahr einer Zahnfleischschädigung.
Auch Zahnersatz gründliche reinigen
Die gründliche Reinigung von Zahnersatz ist genauso wichtig wie die der natürlichen Zähne. Denn regelmäßige Pflege von Zahnersatz erhöht seine Lebensdauer und beugt Krankheiten vor. Auch festsitzenden Zahnersatz beim Zähneputzen zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen und Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide benutzen. Dabei die Übergänge zwischen den natürlichen Zähnen und Zahnersatz, die Zahnzwischenräume und die Umgebung von Implantaten besonders gut reinigen. Das beugt Entzündungen durch Bakterien vor. Auch an herausnehmbaren Prothesen können sich Beläge, Bakterien oder Pilze ablagern. Herausnehmbaren Zahnersatz mit spezieller Bürste und Zahncreme oder flüssiger Seife systematisch reinigen. Von Zeit zu Zeit empfehlenswert: Eine Prothesenreinigung durch eine Zahntechnikerin oder einen Zahntechniker im Dentallabor. Die Zahnarztpraxis kann sie beim zahntechnischen Labor vor Ort veranlassen. Zudem die von der Prothese bedeckte Mundschleimhaut und den Zungenrücken täglich mit einer weichen Zahnbürste reinigen und massieren. Das entfernt Beläge, fördert die Durchblutung, beugt Entzündungen vor und kann den Geschmack verbessern.
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